Die Evangelische Kirchengemeinde Brühl freut sich über Ihren Entschluss, vor Gott die Ehe einzugehen. Hier finden Sie einige Hinweise zur Trauung und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Was ist eigentlich eine Trauung?

Die Trauung ist ein Gottesdienst anlässlich der Eheschließung. Die Voraussetzung dafür ist, grundsätzlich dass vorher die zivile Trauung auf dem Standesamt stattgefunden hat. Neuerdings besteht aber auch die Möglichkeit einer Segnung eines Paares ohne vorherige Ziviltrauung. Die Evangelische Kirche versteht die Ehe als eine Ordnung, die Gott der Welt und den Menschen gegeben hat, um Zusammenleben in Gottes Sinn möglich zu machen. Jesus war selbst zwar höchst wahrscheinlich nicht verheiratet, hat aber die Ehe sehr hoch geschätzt: „Die zwei werden ein Fleisch sein“. „Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden“ (Matthäusevangelium, Kapitel 19). Deshalb feiern wir Gottesdienst, wenn zwei Menschen sich miteinander vor Gott verbinden.  Die Trauung dauert je nach Ausgestaltung zwischen 35 und 50 Minuten.

Was müssen wir in welcher Reihenfolge tun?

  • Sich mit der zuständigen Pfarrerin bzw. dem zuständigen Pfarrer in Verbindung setzen und den Termin vorschlagen; Traugespräch vereinbaren;
  • Im Gemeindeamt Brühl (Tel. 02232-43602) nachfragen, ob Ihr Wunschtermin und Ihre Wunschkirche frei sind;
  • Im Traugespräch mit Pfarrerin oder Pfarrer geht es um die christliche Ehe. Dazu wird Inhalt und Ablauf Ihrer Trauung besprochen. Das „Aufgebot“ wird bestellt. Dazu gibt es ein Formular, das den Eintrag der Trauung in das Kirchenbuch der Gemeinde vorbereitet;
  • Wenn Sie möchten, einen Trauspruch aus der Bibel auswählen, über den die Predigt gehalten wird; Lieder aussuchen;
  • Kontakt zur Küsterin oder zum Küster wegen Blumenschmucks herstellen.

 

Feiern wir Traumhochzeit?

Heiraten ist romantisch. Das weiße Kleid und der prächtige Anzug, die Gäste, das Auto, die Feier im Anschluss – all das ist wunderbar, und Sie werden sich Ihr Leben lang an diese Momente erinnern. Der Traugottesdienst soll Ihnen aber noch eine andere Perspektive auf diesen Tag und das gemeinsame Leben aufzeigen. Er richtet sich an Sie als Christenmenschen im Angesicht Gottes. Es geht um Ihre Lebenswirklichkeit, so wie Sie sind. Wir sind nicht in Hollywood oder bei RTL, sondern feiern den Traugottesdienst für echte Menschen, nämlich für Sie. Daher muss auch in Ihrer Trauung alles „echt“ sein und zu Ihnen passen. Wir weisen schon hier darauf hin, dass in den Brühler Kirchen während des Gottesdienstes keine Fotos gemacht werden dürfen.

Müssen beide Partner Glied der Kirche sein?

Grundsätzlich müssen Braut und Bräutigam einer christlichen Kirche angehören (evangelisch, römisch-katholisch, orthodox oder freikirchlich). Es kann aber Ausnahmen geben. Darüber wird im Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer gesprochen. In jedem Fall sollte der evangelische Partner Kontakt zu seiner oder ihrer Kirche aufnehmen. Grundsätzlich gilt: Wir feiern eine Trauung im Angesicht Gottes. Nicht-christliche Ehepartner haben ihr eigenes Bekenntnis, aus der Kirche ausgetretene Personen haben dafür ihre Gründe. Beides muss respektiert werden. Bei der Trauung treten Menschen aber vor Gott, den Vater Jesu Christi. Die Trauung findet in einer christlichen Kirche statt. Wem der christliche Glaube nichts sagt und wer keinen Beitrag für die Arbeit und den Erhalt der Kirche leisten will, sollte sich genau überlegen, wie die Eheschließung in einer Kirche gesehen wird. Darüber wird beim Traugespräch zu reden sein.

Wo kann ich kirchlich heiraten?

Ein Brautpaar hat in insgesamt fünf Gemeinden Anrecht auf die Trauung, nämlich

  • am Wohnort von Braut oder Bräutigam;
  • am Wohnort der Eltern von Braut oder Bräutigam;
  • am zukünftigen Wohnort des Paares;

Natürlich können Sie auch in Brühl heiraten, wenn Sie keine der genannten Verbindungen hierher haben. Seien Sie aber bitte nicht traurig, wenn die Brühler Pfarrerin und die Pfarrer eine Trauung für Sie nicht einrichten können. Sie dürfen sehr gerne die Pfarrerin oder den Pfarrer Ihrer Heimatgemeinde anfragen, ob sie oder er Ihren Traugottesdienst in Brühl feiern könnte.

Was kostet das?

Wenn Sie eine der genannten Verbindungen zur Evangelischen Kirchengemeinde Brühl haben, geschieht ihre Trauung im Zusammenhang der Begleitung der Kirche durch das Leben und kostet nichts. Wenn sie keine Verbindung nach Brühl haben, bitten wir Sie in jedem Fall um eine Nutzungsgebühr für unsere Kirche. Küster und Kirchenmusikerin dürfen darüber hinaus eine Anerkennung für ihren Sonderdienst erwarten. Sprechen Sie bitte die Pfarrer oder das Gemeindeamt darauf an. Denken Sie bei Ihrer Planung auch an die Kosten für Blumenschmuck und evtl. Künstlerhonorare.

Dürfen wir uns Musik und Blumenschmuck wünschen?

Die besondere Ausgestaltung Ihres Traugottesdienstes ist auch uns wichtig. Der gegebene Rahmen ist der eines Evangelischen Gottesdienstes, in dem die biblischen Texte und die christliche Botschaft das Zentrum bilden. Dazu gehört auch das geistliche Liedgut. Musik und alle anderen Gestaltungselemente müssen hierzu passen. Auch muss der Gottesdienst einen Bogen beschreiben – es wäre schade, wenn Ihre Trauung zusammengestückelt wirkt. Gesangs- oder Musikbeiträge sind willkommen. Denken Sie aber daran, dass Sie hier je nach dem nennenswerte Honorare zu zahlen haben. Wenn Sie besondere Wünsche bezüglich der Orgelmusik haben, ist die Kantorin Marion Köhler (Tel 02232 760517) Ihre Ansprechpartnerin. Musikwünsche aus ihrem Repertoire erfüllt sie gerne. Bei gewünschten Orgelstücken, die noch erarbeitet werden müssen, entscheidet die Kantorin oder der Kantor selbst. Seien Sie bitte nicht enttäuscht, wenn Ihr Wunschstück nicht erklingen kann. Wenn die Kantorin Ihrem Orgelwunsch zustimmt, müssen Sie in jedem Fall die Noten Ihres Wunschstücks besorgen, eine Aufnahme allein reicht nicht aus. Liedwünsche besprechen Sie bitte mit Pfarrerin oder Pfarrer beim Traugespräch.

Für den Blumenschmuck nehmen Sie bitte Kontakt zu Küsterin oder Küster der Kirche auf, in der sie heiraten werden. Adressen und Telefonnummern finden Sie unter „Pfarrbezirke“ auf dieser Webseite oder auf der Rückseite des Gemeindebriefs. Heiraten mehrere Paare am selben Tag, wäre es schön, wenn Sie sich alle auf einen Schmuck einigen könnten. Es ist üblich, den Altarschmuck nach dem Traugottesdienst in der Kirche zu belassen. Auf diese Weise wird die Gottesdienstgemeinde am Sonntagmorgen auch in Ihre Trauung mit hinein genommen.

Das Werfen von Reis ist eine asiatische Sitte. Dort wird dem Brautpaar durch das Werfen von einigen wenigen Reiskörnern Fruchtbarkeit und Erfolg gewünscht. Reis ist in Asien das Hauptnahrungsmittel. Es wäre vergleichbar mit einer Tüte frischer Brötchen bei uns.
Der Brauch ist durch die asiatischen Einwanderer in die USA und nach Westeuropa zu uns gekommen. Da Reis bei uns ein Massenprodukt ist, hat sich das pfundweise Werfen von Reis eingebürgert. Wir bitten Sie herzlich, auf das Reiswerfen vor unseren Kirchen zu verzichten. Natürlich ist Reis billig, aber doch ein Nahrungsmittel, das nicht auf den Boden geworfen werden sollte. Wer würde das mit einer Tüte Brötchen tun?

Ein „Umtrunk“ nach der Trauung vor der Kirche ist nur dann möglich, wenn keine weitere Trauung oder Veranstaltung folgt. Erkundigen Sie sich bitte unbedingt! Nehmen Sie Rücksicht! Jedes Brautpaar soll eine schön gestaltete Kirche und einen freien Kirchplatz für ihre Trauung vorfinden. Und bitte: Hinterlassen Sie auf keinen Fall der Küsterin oder dem Küster einen Berg leerer Flaschen und Einweggeschirr.

Vorschläge für einen Trauspruch

Wenn Ihnen keiner dieser Vorschläge zusagt, schauen Sie doch einmal in Ihrer Bibel die fett gedruckten Verse durch. Vielleicht finden Sie selbst einen passenden Spruch!

1. Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. (1. Mose 1,27)
2. Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die um ihn sei. (1.Mose 2,18)
3. So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen. (1.Chronik 22,19)
4. Die Freude am Herrn ist eure Stärke. (Nehemia 8,10)
5. Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmst sie. Fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben! Denn du, Herr, segnest die Gerechten, du deckst sie mit Gnade wie mit einem Schild. (Psalm 5, 12-13)
6. Mein Herz freut sich, daß du so gerne hilfst. Ich will dem Herrn singen, daß er so wohl an mir tut. (Psalm 13,6)
7. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. (Psalm 23, 1-3)
8. Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. (Psalm 25,4-5)
9. Die Wege des Herrn sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Gebote halten. (Psalm 25,10)
10. Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. (Psalm 36,6)
11. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. (Psalm 91,1-2)
12. Dies ist der Tag, den der Herr macht; laßt uns freuen und fröhlich an ihm sein. O Herr, hilf! O Herr, laß wohlgelingen. (Psalm 118,24-25)
13. Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu. (Sprüche 10,22).
14. So ist´s ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft sein Gesell ihm auf. (Prediger 4,9)
15. Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie einen Siegelring auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn. (Hoheslied 8,6)
16. Verlaßt euch auf den Herrn immerdar; denn Gott der Herr ist ein Fels ewiglich. (Jesaja 26,4)
17. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)
18. Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen. (Nahum 1,7)
19. Laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Matthäus 5,16)
20. Mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht! (Haggai 2,5)
21. Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)
22. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. (Lukas 11,9)
23. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt. (Johannes 13,34)
24. Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5)
25. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. (Römerbrief 12,12)
26. Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, daß ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. (Römerbrief 15,13)
27. Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Christus. (1.Korintherbrief 3,11)
28. Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1.Korintherbrief 13,13)
29. Alle eure Dinge laßt in der Liebe geschehen. (1.Korintherbrief 16,14)
30. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Galaterbrief 6,2)
31. Ertragt einer den anderen in Liebe und seid darauf bedacht, die Einigkeit im Geist zu wahren durch das Band des Friedens. (Epheserbrief 4,2-3)
32. Seid untereinander so gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Jesus Christus entspricht. (Philipperbrief 2,5)
33. Freut euch im Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! (Philipperbrief 4,4)
34. Über alles zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. (Kolosserbrief 3,14-15)
35. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlaß, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus an euch. (1.Thessalonicherbrief 5,16-18)
36. Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2.Brief an Timotheus 1,7)
37. Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der vielfachen Gnade Gottes. (1 Petrusbrief 4,10)
38. Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch. (1. Petrusbrief 5,7)
39. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1.Johannesbrief 4,16)
40. Laßt uns auf einander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken. (Hebräerbrief 10,24)

 

Gottesdienstliche Begleitung gleichgeschlechtlicher Paar in verbindlicher Lebensgemeinschaft

 

„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt,

der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

(1.Brief des Johannes 4,16)

 

Liebe ist ein Geschenk. Einen Menschen gefunden zu haben, mit dem man sich in Liebe verbunden weiß, gehört zu den schönsten Erfahrungen des Lebens – ist Geheimnis und Geschenk zugleich. Wenn zwei Menschen beschließen, ein Leben lang zusammen zu bleiben, ist es das Größte, was sie sich gegenseitig schenken können.

Die Liebe Gottes hört nicht auf bei den Sehnsüchten gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Daher ist es selbstverständlich, den Segen Gottes auch für gleichgeschlechtliche Paare, die in Liebe und Verantwortung füreinander dauerhaft zusammen leben wollen, zu erbitten.

Gleichgeschlechtlich liebende Menschen sehnen sich wie ihre heterosexuellen Mitmenschen nach stabiler Partnerschaft. Weil auch ihre Liebe Spiegel der Liebe Gottes ist, hat das Presbyterium der Kirchengemeinde Brühl gleichgeschlechtlichen Paaren, die eine verbindliche Lebensgemeinschaft eingegangen sind, die Möglichkeit eröffnet, öffentlich in einer Kirche gesegnet zu werden.

Beschlusslage der evangelischen Kirche im Rheinland

Mit Ihrem Beschluss vom 13.01.2000 hat die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland die gottesdienstliche Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare unter folgenden Voraussetzungen ermöglicht:

Das Leitungsorgan der Kirchengemeinde (Presbyterium) hat nach gründlicher Beratung diesen Weg durch Beschluss grundsätzlich eröffnet;

Das Presbyterium hat eine Entscheidung über die Form der gottesdienstlichen Begleitung getroffen.

Eine Pfarrerin oder ein Pfarrer sind grundsätzlich bereit, hierfür die seelsorgliche Verantwortung zu übernehmen;

Mindesten eine(r) der Partner(innen) ist Mitglied der Evangelischen Kirche, und keine(r) der beiden ist verheiratet.

Beschlusslage der evangelischen Kirchengemeinde Brühl

Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Brühl hat sich in einem Beschluss das Votum der Landeskirche zu eigen gemacht und eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit der gottesdienstlichen Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare in verbindlicher Lebensgemeinschaft.

Die liturgische Gestaltung eines solchen Gottesdienstes orientiert sich an den Vorlagen der Landeskirche.

Es handelt sich bei einem solchen Gottesdienst nicht um eine Amtshandlung.

 

Wenn Sie Näheres wissen möchten, sprechen Sie uns gerne an!

Pfarrerin Renate Gerhard

Tel 02232 42325

Mail gerhard@kirche-bruehl.de

 

 

Gottesdienstliche Elemente aus den liturgischen Bausteinen für eine gottesdienstliche

Begleitung gleichgeschlechtlicher Paare in verbindlicher Lebensgemeinschaft

(hg. von der Kirchenleitung der EKiR am 22.9.2000)

Nachstehend sind exemplarisch einige Beispieltexte abgedruckt, – die alle noch vor Einführung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft entstanden sind

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

oder:

Wir feiern diese Andacht/diesen Gottesdienst im Namen Gottes,

der unser Vater und unsere Mutter ist, –

im Namen Jesu Christi,

der uns die Nähe Gottes verkündet hat –

im Namen des Heiligen Geistes,

der uns die Liebe Gottes erfahren und weitergeben lässt.

Wir kommen gemeinsam zu Gott…

 

Wir begrüßen in dieser Andacht/diesem Gottesdienst besonders N und N,

die vor Gott und die hier versammelte Gemeinde treten wollen,

um den Segen Gottes zu erbitten für ihren gemeinsamen Weg.

 

 

N und N, ihr seid in diese Andacht gekommen,

weil ihr miteinander leben und füreinander Verantwortung übernehmen wollt.

Ihr habt eure Freundinnen, Freunde und Familien eingeladen,

weil es euch wichtig ist, dass sie euch begleiten.

Als Christinnen und Christen seid ihr in diese Kirche gekommen, weil ihr wisst,

dass ihr für euer gemeinsames Leben mehr braucht, als ihr euch selber geben könnt.

 

 

Wir alle brauchen Gottes Gnade und Hilfe…

 

Schon in früher Zeit haben Menschen die Erfahrung gemacht,

dass der Mensch den Menschen braucht.

Darum heißt es in der Geschichte von der Erschaffung unserer Welt:

„Es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist. Ich will ihm ein Gegenüber geben, das zu ihm passt.“

Wir übersehen oft, dass deine Geschöpfe verschieden sind an Gefühl und Bedürfnis.

Wir schließen uns ab von Menschen, die in anderen Formen der Gemeinschaft zusammenleben,

als wir es selber tun.

Du aber hast uns gelehrt, dass wir einander in Liebe annehmen sollen.

Wir bitten dich: Weite unseren Blick.

Wunderbar ist die Vielfalt deiner Menschenschöpfung;

deine Kirche ist eine Gemeinschaft der Verschiedenen.

 

 

Einander Gott anvertrauen…

 

Gott der Liebe, in deiner Weisheit hast du uns viele Gaben geschenkt.

Heute danken wir dir für N und N, für alles, was sie einander, ihren Freunden und ihren Familien bedeuten. Wir danken dir für die Liebe, die sie bis zu diesem Tag und an diesen Ort geführt hat. Lass sie weiter wachsen in deiner Liebe und im Einsetzen der Fähigkeiten, die du ihnen gegeben hast.

oder:

Menschenfreundlicher Gott,

Es ist dein Geschenk, wenn wir einander lieben und das Leben teilen.

Es ist dein Wort, das der Hoffnung eine Brücke baut.

Wir bitten dich um Segen für N und N, lass sie die Liebe als einen Raum entdecken, in dem sie Heimat haben als Freunde und Paare, in Familien und Wohngemeinschaften.

Erweise die Tragfähigkeit ihrer Partnerschaft in Harmonie und Streit, in Tränen und Lachen. Ermögliche ein Leben, das sich an anderen orientiert, an ihren Grenzen und Möglichkeiten.

Dein Wort entzünde in N und N die Liebe, die Herz und Verstand öffnet und sie auf einen gemeinsamen Weg stellt.

 

 

Gemeinsam in Gottes Hand…

 

N und N, ihr seid heute gekommen, weil ihr euch füreinander entschieden habt.

Was zwischen euch gewachsen ist, erfüllt euch und uns mit Freude und Hoffnung.

Ihr seid gekommen, um einander euer Leben zu versprechen und Gottes Segen dafür zu erbitten.

Ihr wollt in Liebe und Treue das Leben teilen, in Freiheit nah beieinander,

unterschiedlich und gleich, unvergleichlich und vertraut.

Ihr wollt vor Gott und Menschen versprechen, einander zu ehren

und zur Seite zu stehen und einander gegenseitig eure Zukunft offen zu halten.

Fortan wollt ihr zusammen genannt und gekannt werden

und gemeinsam verantwortlich sein für diejenigen, die euch auf eurem Weg anvertraut werden.

Was ihr einander zusagt: „Ich werde da sein für dich“, sagt Gott allen Menschen zu, die ihn bitten.

 

 

Gott, dein guter Segen…

 

N und N, Gott segne euch und beschütze euch.

Gott segne euch und umhülle euch mit seiner Liebe wie eine zärtliche Mutter.

Gott segne euch und berge euch in seiner Fürsorge wie ein liebevoller Vater.

Gott segne euch und tröste euch in seinen Armen

wie ein treuer Freund und eine verlässliche Freundin.

Möget ihr den Segen Gottes in eurem gemeinsamen Leben erfahren

Tag für Tag und Nacht für Nacht.

Niemand kann euch aus Gottes Hand reißen.

Niemand kann euch von Gott trennen und

niemand kann euren Namen aus dem Herzen unseres Gottes tilgen.

Gott segne euch und euer Leben.

 

¬¬¬

 

N und N, wir bitten für euch um den Segen Gottes, unseres Schöpfers und Erlösers:

Gott segne euch und euer Leben.

Mit Gottes Gnade wird eure Partnerschaft reifen.

Gott segne euch und euer Leben.

Gottes Liebe wird euch immer umgeben und erhalten.

Gott segne euch und euer Leben.

Gottes Kraft wird uns alle erneuern.

Wir bitten dich, Gott, dass du Frieden gibst, an diesem Tag und für immer.