Die Ökumene ist für Christinnen und Christen in Brühl ein wichtiges Thema. Die ACK, Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Brühl wird vertreten von Kantorin Marion Köhler (ev) und Dechant Jochen Thull (rk).

Aktuelles Projekt der ACK ist eine Studienfahrt zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg im Sommer 2023:

Miteinander unterwegs – ACK Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Brühl

Erinnern, Auseinandersetzen, Begegnen –

eine ökumenische Studienfahrt in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Was ist hier passiert und in welcher Verbindung steht dies zur heutigen Gesellschaft? Was und wie können wir aus dieser Geschichte lernen? Welche Bedeutung hat die Erinnerung an den Nationalsozialismus in Anbetracht eines fortwirkenden Rassismus und Antisemitismus? Die Studienfahrt in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg wird neben der vielfältigen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes diesen Fragen nachgehen und Raum zur Begegnung schaffen, um zu diskutieren, was die Geschichte des Nationalsozialismus mit der Gegenwart zu tun hat und welche Orientierung sie für die Zukunft bietet – für uns als Christen, aber auch für unsere Kirchen.

Termin:  24. – 27.August 2023

Mindest-/Höchstteilnehmer*zahl:         8/16

Leistungen:        Fahrt in Kleinbussen, Unterkunft mit Frühstück, Programm

Kosten:               ab ca. 173,00- 231,00€ (abhängig von Zimmertyp und Teilnehmer*zahl)

Begleitung vor Ort: Referentinnen und Referenten der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Organisationsteam für den ACK: Winfried Müller, Karin Saß-Blauhut, Wolfgang Weesbach

Flyer zur Anmeldung und mit weiteren Informationen liegen in den Kirchen/ im margarethaS aus oder sind per Mail über bruehl@ekir.de Betreff: Flossenbürg erhältlich.

 

Bei der feierlichen Unterzeichnung der Gründungsurkunde der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Brühl am 2. 12. 2001 wurde als gemeinsame Zielsetzung formuliert, nach innen und außen das Verbindende der beteiligten Gemeinden zu fördern und zu stärken, die Bereitschaft weiterzuentwickeln, einander in versöhnter Verschiedenheit wahrzunehmen, aufeinander zu hören, voneinander zu lernen, und trotz aller Unterschiede und verschiedenen Sichtweisen sich doch als Bereicherung vor dem Herrn zu begreifen, der gemeinsames Fundament ist und Ziel.

Regelmäßige gemeinsame Gottesdienste und das ernsthafte Bemühen, sich miteinander Rechenschaft zu geben über die Gründe und Entwicklungsformen von unterschiedlichem Verständnis und Lebensformen, ein ökumenischer Kirchenführer “Brühler Kirchen laden ein“ wie auch ein zweiter Ökumenischer Kirchentag in Brühl am 16. September 2006 sind Ausdruck dieser gemeinsam eingegangenen Verantwortung und können mit vielen gemeinsamen Beratungen und Einzelveranstaltungen der beteiligten Gemeinden als weitere Stufen des gemeinsamen Weges verstanden werden.

Hilft partnerschaftliche Zusammenarbeit und Begegnung der Gemeinden auch zur Vergewisserung über eigene Grundlagen und zur Kenntnis der jeweils anderen Besonderheiten, so will die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Brühl das Gemeinsame betonen, bei Unterschiedenheit auf das Verbindende hinweisen und in einer versöhnten Verschiedenheit die Gemeinschaft zwischen den Gemeinden und Konfessionen stärken und fördern.
Als das Gremium in der Stadt Brühl, in dem das ökumenische Engagement der Kirchen gebündelt und gefördert wird, will die ACK Brühl einem jeden ein guter Gesprächspartner sein, der nach Ökumene in dieser Stadt und nach der Gemeinschaft der Christen fragt.

50. Ökumenisches Stadtgebet in Brühl im August 2016 – ein Rückblick

Der Anstoß, ein Ökumenisches Stadtgebet in Brühl zu etablieren, kam beim alljährlichen Zusammentreffen der Choralschola St. Michael im Kloster Kirchberg. Dort wird nicht nur das Stundengebet in deutscher Gregorianik gepflegt und vier Tagzeitengebete nach dem Ev Tagzeitenbuch gebetet, d. h. überwiegend gesungen, sondern immer auch Ideen und Erfahrungen ausgetauscht, wie und in welcher Weise Psalmengesang, Liedgut, Gebetsformen und unterschiedlichste Variationen wie Übertragungen oder zeitgenössische Übersetzungen der Heiligen Schrift in den Gemeinden vermittelt werden können.

Im August 2009 berichtete einer der Teilnehmer vom regelmäßig in Frankfurt angebotenen „Gebet für die Stadt“ und überließ uns ein Ablaufmuster. Sofort war uns klar, dass dies ein Format für die Ökumene in Brühl werden könnte! Wir haben nicht lange gezögert und begonnen, zu ökumenischen Abendgebeten in unseren Kirchen einzuladen. Noch auf der Suche nach dem günstigsten Termin, den in Frage kommenden Kirchen und dem passenden „Titel“ beginnt die Reihe im September des gleichen Jahres.

Bald erwies sich der Freitagabend als geeignet, monatlich zum „Ökumenischen Gebet auf dem Weg“ einzuladen, ein Titel, der in mehrfacher Hinsicht Programm war: Zum Einen wollte zunächst erprobt sein, ob sich eine ökumenisch betende Gemeinschaft allmonatlich zusammenbringen ließe, außerdem rückte der 2. Ökumenische Kirchentag in München, der vom 13. bis 18. Mai 2010 stattfand, in den Blick und bot den vorläufigen Zielpunkt.

Die Begeisterung über das Erleben der Gemeinschaft aller Christen dort bei einer Artoklasia „1000 Tische“, einer gemeinsamen Mahlfeier ähnlich eines Agapemahles als Ersatz für das noch nicht mögliche gemeinsame christliche Abendmahl, von den orthodoxen Kirchen organisiert und durchgeführt, freilich im fernen Bayern und unter „Ausnahmebedingungen“ hat gewiss auch dazu beigetragen, an den regelmäßigen Einladungen zum Gebet festzuhalten und die Reihe weiterzuführen, fortan unter dem Titel „Ökumenisches Stadtgebet“. Die Erfahrung lehrte uns, dass es günstig ist, die Kirchen der Innenstadt zu nutzen, so gern wir auch in der Anfangsphase z.B. in St. Pantaleon Badorf, in der Andreaskirche Vochem oder in St. Severin Pingsdorf zu Gast waren. Gerne finden wir uns auch ab und an in der Kapelle des Marienhospitals zusammen, und es ist uns allen immer eine ganz besondere Freude, in der griechisch-orthodoxen Kirche Johannes der Täufer feiern zu dürfen.

So feierten wir das 50. Ökumenische Stadtgebet im August 2016 !

Froh und dankbar sind wir, dass wir in den vergangenen Jahren innerhalb eines schlüssigen Ablaufs Lieder aus allen greifbaren Gesangbüchern, verschiedene Textübersetzungen und Psalmübertragungen gemeinsam singen, beten und hören konnten. Die Ökumenekerze wurde und wird immer zu Beginn der Feier unter Gesang in die jeweilige Kirche hereingetragen. Auf diese Weise ist der frühchristliche Christushymnus „Phos hilaron“ vielen Menschen so bekannt worden, dass es inzwischen möglich ist, ihn im Wechselgesang anzustimmen!

Besonders dankbar sind wir, dass sich eine treue Schar derer gebildet hat, die im Sinne der Ökumene immer wieder an wechselnden Orten zusammenkommen, um das Lob des Herrn zu singen, Fürbitte zu halten und der Meditation über ein Bibelwort zu folgen.

Möge das Brühler Ökumenische Stadtgebet weiterhin auf gutem Wege sein.

Pfarrer i. R. Wilhelm Buhren und Kantorin Marion Köhler